5 Gewohnheiten, die deine Rückenschmerzen für immer vergraulen

In meinem Blog setze ich mich mit dem Thema Rückenschmerzen aus der Perspektive der Yogatherapie auseinander. Entdecke mehr, indem du meinen Blog liest, oder in meinen Podcast reinhörst:

5 Gewohnheiten, die deine Rückenschmerzen
für immer vergraulen (Folge 2)

Video: Yogasequenz für den Rücken

Wie du mit Yogatherapie eine ganzheitliche Sicht auf deine Beschwerden entwickelst

Rückenschmerzen sind ein Volksleiden der modernen Zivilisation mit großen wirtschaftlichen Folgen: Fast jeder Bundesbürger leidet mindestens einmal im Leben unter Kreuzschmerzen & Co. Chronische Rückenschmerzen führen zu häufigen Arztbesuchen, Fehlzeiten am Arbeitsplatz sowie immensen Kosten im Gesundheitssystem.

Glücklicherweise sind in etwa 90 Prozent der Fälle die Ursachen nicht bedrohlich. Deshalb können Betroffene selbst viel gegen Rückenschmerzen tun. Oft reichen ein paar Übungen jedoch nicht aus, um schmerzfrei zu sein und zu bleiben.

Warum habe ich dieses Thema für den Blog-Artikel gewählt?

Das Thema „Rückenschmerzen aus Sicht der Yogatherapie“ habe ich gewählt, weil sehr viele Menschen, die zu mir in die Yogatherapie-Praxis kommen, Probleme in diesem Körperbereich haben und zeitweise oder dauerhaft Schmerzen spüren.

Um schmerzfrei zu sein und zu bleiben, können Betroffene selbst viel tun. In diesem Artikel erkläre ich zunächst, was man allgemein unter Yogatherapie versteht, dann beschreibe ich Rückenschmerzen aus schulmedizinischer Sicht und im Anschluss erläutere ich ausführlich die Ansätze und Möglichkeiten der Yogatherapie. Als Bonbon stelle ich die 24-minütige Video-Sequenz „Yoga für einen gesunden Rücken“ zum Mitmachen zur Verfügung. Die Rezension meiner Klientin Mathilda und die „5 Gewohnheiten, um Rückenschmerzen für immer zu vergraulen“ runden den Blog-Artikel ab.

Für wen ist dieser Artikel aufschlussreich?

Mit diesem Artikel möchte ich möglichst vielen Menschen wertvolle Informationen zur Verfügung stellen, die entweder selbst unter Rückenschmerzen leiden oder im Gesundheitsbereich arbeiten und auf der Suche nach zusätzlichen Ansätzen sind. Im Rahmen von Privatstunden stehe ich meinen Klienten gezielt als Expertin zur Seite und begleite sie auf ihrem Weg. Über die vielen Jahre verstehe ich meine Yogaschüler und Klienten immer besser und unterstütze sie mit der Erstellung von ganzheitlichen Yoga-Programmen bestmöglich auf ihrem Weg zur Gesundung.

Gender-Hinweis

Zur besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Die verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.

Mein Tipp für Ungeduldige!

Wenn du Rückenschmerzen ganzheitlich verstehen möchtest, empfehle ich dir, unbedingt den kompletten Artikel zu lesen, weil ich das Thema Rückenschmerzen sowohl aus Sicht der Medizin als auch aus Sicht der Yogatherapie intensiv durchleuchte. Das ist wirklich spannend und ergibt nur in Verbindung Sinn.

Du hast Zeitmangel oder lesen fällt dir schwer? Hör dir gerne den Artikel über Spotify an. Er ist von mir aufgesprochen und du kannst die wertvollen Informationen entspannt während deines nächsten Spaziergangs anhören.

Hier geht es zu diesem Blog-Beitrag bei Spotify:

5 Gewohnheiten, die deine Rückenschmerzen für immer vergraulen – Podcast mit Julia Backhaus

Viel Spaß beim Lesen oder Hören wünscht dir Julia Backhaus!

So Ihr Lieben, wir starten! Mach es dir bequem und nimm dir ggf. Zettel und Stift zur Hand.

Wie eingangs erwähnt beginne ich mit der Erklärung, was Yogatherapie überhaupt ist.

Was ist Yogatherapie?

Das Yogatherapie-Konzept zielt darauf ab, über einen ganzheitlichen Zugang, den Körper, den Geist und die Seele in Einklang zu bringen. Die Schmerz-Problematik kann nicht auf ein bestimmtes Körpersegment reduziert und symptomorientiert behandelt werden, sondern muss den ganzen Menschen ansprechen und auf unterschiedlichen Ebenen wirken.

Der Einfluss der Yogatechniken auf die physische, psychisch-mentale und spirituelle Ebene kann eine wichtige Unterstützung sein, um dem Problem auf vielschichtige Art zu begegnen und einen angemessenen aktiven Zugang zu bieten. Die Yogatherapie versucht die Ursache der Schmerzen herauszufinden, zu reduzieren oder aufzulösen. Dem Klienten werden Werkzeuge zur Selbsthilfe angeboten, diese Herangehensweise überzeugt mich.

Yoga im therapeutischen Bereich

Das ganzheitliche, therapeutische Yoga ist sehr achtsam, individuell angepasst, atembetont, anatomisch fundiert und abwechslungsreich. Er ist inspiriert von der klassischen Yoga-Philosophie nach Patanjali (indischer Gelehrter und Verfasser des klassischen Leitfadens des Yoga und der Yoga Tradition von T. Krishnamacharya (indischer Yoga-Lehrer, Ayurveda-Heiler und Gelehrter). Er wird häufig als „Vater des modernen Yoga“ bezeichnet.

Yogatherapie ist nicht gleich Yogatherapie

Je nachdem, wo der Yogalehrer seine Ausbildung zum Yogatherapeut absolviert hat, gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, nach denen bei der Anamnese und Programmerstellung vorgegangen wird. Die Anamnese ist bei der Yogatherapie in der Regel sehr umfangreich, ähnlich wie einem Heilpraktiker. In einem strukturierten Gespräch werden Informationen zur Krankheitsgeschichte, dem sozialen Umfeld, dem Schlafverhalten, der Ernährung, der beruflichen Tätigkeit, dem Stressverhalten, der Atmung u.v.m. erfragt. Ich nutze die Prinzipien aus dem Ayur-Yoga, welches die traditionellen Erfahrungswissenschaften wie Yoga, bewusste Atemsteuerung, Meditation, Mantra (heilige Silbe oder Wort) und Ayurveda mit der modernen Wissenschaft, der funktionellen Anatomie und der Muskelfunktionstherapie sowie den Prinzipien der Spiraldynamik®. verbindet.

Was ist Ayur-Yoga?

„Ayur“ kommt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet „Leben“. Das Wort „Yoga“ hat seine Wurzeln ebenfalls im Sanskrit und heißt wörtlich übersetzt „anschirren“ oder „anspannen“. Yoga kann auch „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten und auch im Sinne von anschirren oder anspannen des Körpers an die Seele zum Eins-Werden mit dem Bewusstsein verstanden werden. Im Ayur-Yoga steht der Mensch mit seinen Ressourcen im Vordergrund. Die Yoga-Praxis wird individuell an den Menschen angepasst und zielt in erster Linie darauf ab, Gesundheit, ganzheitliche Heilung sowie Transformation in achtsamer Weise zu fördern. Dabei bedient sich Ayur-Yoga vorrangig folgender Hilfsmittel:

Integration der Yoga-Philosophie in das tägliche Leben –

Yoga zwischen den Matten.

Damit ist gemeint, dass die Übungen nicht nur auf der Matte geübt werden, sondern das das Gelernte und Erfahrene auch in den Alltag integriert werden. Das gesunde, aufrechte, bewusste Stehen zum Beispiel kann überall und in jeder Situation praktiziert werden und ist nicht auf die Yogazeit beschränkt.

Sei spontan und übe jetzt mit mir das gesunde Stehen nach Spiraldynamik:

Stell dich etwa hüftbreit hin und gib die Fersen satt nach unten zur Erde.

Nimm einige ruhige, tiefe Atemzüge. Einatmen hebt sich die Bauchdecke, ausatmend senkt sich die Bauchdecke.

Belaste die Außenkanten der Füße, das Längsgewölbe hebt leicht an und wird aktiv.

Die Beine sind gestreckt, nicht überstreckt, nicht gebeugt.  

Die Oberschenkel drehen leicht nach außen. Der Bauch zieht sanft nach innen.

Das Brustbein hebt an.

Die Schultern sinken nach hinten, unten, außen.

Schieb deinen Kopf leicht nach hinten oben, als würde dich ein unsichtbarer Faden nach oben ziehen.

Lass den Atem ruhig ein- und ausströmen.

Lächle und spüre, wie sich dieser aufrechte Gang anfühlt.

Eines gesunden Lebensstils:

Gesunde, achtsame Ernährung, ausreichend Schlaf, überschaubare Termine, regelmäßige Auszeiten, ein wohlwollendes Umfeld, ein Beruf, der überwiegend Freude bereitet, liebe Menschen für den Austausch usw. Ein Lebensstil nach den Prinzipien der Ayurveda-Lehre ist empfehlenswert.

Regelmäßiges Praktizieren von Körper- und Atemübungen:

Eine tägliche Routine ist besonders dann wichtig, wenn der Körper bereits eine Schwachstelle wie zum Beispiel den unteren Rücken hat. Es ist unerlässlich, morgens auf die Matte zu gehen für einige mobilisierende und stärkende Übungen, die den Körper für den bevorstehenden Tag bereit machen. Acht Stunden am Schreibtisch zu sitzen ist eine große Aufgabe für unseren Körper und es ist nicht selbstverständlich, dass er über Jahre hinweg diese einseitige Körperhaltung toleriert.

Mantras:

Alles beginnt in unserem Kopf. Wörter oder Silben können in Gedanken wiederholt werden, um Positivität im Geist zu erzeugen. Wenn ich ein- und ausatmend das Wort „Liebe“ oder „Licht“, „Frieden“ oder „Entspannung“ wiederhole, wirkt sich dies günstig auf den Geist aus. Da unser Geist unmittelbar mit unserem Körper in Verbindung steht, wirken die Mantren auch körperlich heilsam: Du bist, was du denkst.

Entspannungsübungen:

Sich regelmäßig im Tagesverlauf zu entspannen und zu entschleunigen, ist ein wichtiger Aspekt, um Ruhe in das Nervensystem zu bringen. Wir leben heute leider immer noch in einer Leistungsgesellschaft, in der alles schnell gehen muss. Ruhige, bewusste Atmung, ein gedankliches „Eins nach dem anderen“ und gezielte Übungen wie die Progressive Muskelentspannung und das Autogene Training tragen dazu bei, dass der Parasympathikus aktiviert wird. Diesen bezeichnet man auch als „Ruhenerv“. Er bewirkt zum Beispiel, dass die Herz- und Atemfrequenz abnimmt. Unter seinem Einfluss tritt Entspannung und Regeneration ein.

Reflexion und Meditation:

Sich jeden Tag Zeit zu nehmen, um sich zu sortieren und den Fokus neu zu setzen ist essentiell, um nicht in das Hamsterrad zu gelangen, aus dem wir nur sehr schwer wieder hinausfinden. Abends eine Seite im Tagebuch zu schreiben oder morgens die Ausrichtung für den Tag zu formulieren sind erste Schritte. Regelmäßiges Meditieren unterstützt dich dabei, immer besser in der Gelassenheit und im Vertrauen zu sein. Inspirierende Podcasts zum Thema Mindset dienen als Unterstützung, um den Fokus für einen gesunden Lebensstil zu entwickeln.

Warum ich vom Ayur Yoga und der Ayur-Yogatherapie so überzeugt bin

Wenn man wie ich mit einer angeborenen Hüftdysplasie auf die Welt gekommen ist, bleibt es fast nicht aus, dass sich unbehandelt eine Hüftarthrose bildet. Damals fiel es Eltern noch schwerer, ein Baby in eine Spreizhose zu stecken, heute würde so etwas besser laufen. Aber wir wachsen ja bekanntlich mit unseren Aufgaben und nun weiß ich, dass man auch im Nachhinein noch einiges tun kann. Die Ayur-Yogatherapie half mir, in die bewusste Aufrichtung zu kommen, die die Beckenstellung positiv veränderte. Der Schmerz, den ich bei jedem Schritt in der Hüfte spürte, wurde immer geringer und eines Tages war er quasi weg. Was für eine Erleichterung! Heute übe ich jeden Tag ohne Ausnahmen meine Hüftübungen zur Stärkung und Mobilisierung und betreibe regelmäßige Geistpflege. Von selbst bleibt nichts stabil. Im nächsten Kapitel beschreibe ich, wie Ayur-Yoga genau wirkt.

Wie wirkt Ayur-Yoga?

Es geht nicht um die perfekte Haltung in den Körperübungen, sondern darum, den ständigen Fortschritt und die Entwicklung der körperlichen und geistigen Gesundheit zu fördern. Die Aufmerksamkeit wird auf die positiven Wirkungen gerichtet. Auf der geistigen Ebene fördert Ayur-Yoga die Loslösung von der Identifikation mit Leid und Schmerz sowie die Anbindung an unser reines Bewusstsein.

Diese Prozesse erfordern Achtsamkeit sowie Anpassung und die schrittweise Hinführung durch eine zielorientierte Yoga-Praxis. Um eine Yoga-Übungsreihe sinnvoll aufzubauen, bedient sich Ayur-Yoga des Konzepts des Vinyasa Krama. Dabei werden die Körperübungen systematisch aufgebaut und mit der passenden Atmung ausgeführt. Da es den meisten Menschen an Dynamik und Kraft fehlt, werden die Sequenzen tendenziell auch sanft dynamisch geübt. Die Yoga-Haltungen sollten immer stabil und angenehm sein. Die Komfortzone darf beim Üben verlassen werden, um auf allen Ebenen zu wachsen.

Remo Rittiner, mein Ausbilder und Freund definiert die Vision des Ayur-Yoga folgenermaßen:

„Die Vision von Ayur-Yoga ist, die Weisheit der Yoga-Tradition mit dem heutigen Wissen über Anatomie, Medizin und Hirnforschung zu verbinden und stetig weiterzuentwickeln sowie in den Austausch zu bringen, sodass sich altes, östliches Wissen und westliches, neues Wissen ergänzen. Dabei möchte Ayur-Yoga möglichst viele Menschen inspirieren, die Verantwortung für die eigene Gesundheit, Heilung und spirituelle Entwicklung anzuerkennen und aktiv dazu beizutragen, dass es immer mehr gesunde, erfüllte und erwachte Menschen mit erfülltem Herzen und offenem Geist gibt.“

Diese Ausführungen geben einen ersten Überblick zu den Möglichkeiten der Yogatherapie. Im nächsten Kapitel erkläre ich Rückenschmerzen aus schulmedizinischer Sicht. Danach geht es dann ans Eingemachte in der Yogatherapie. Also bleib dran!

Schulmedizinische Beschreibung der Beschwerden

Die Gründe für Rückenschmerzen können vielfältig sein. Neben strukturellen und funktionellen Ursachen können auch organische Beschwerden Verursacher für akute oder chronische Rückenschmerzen sein. Sie sind ein zunehmendes Problem unserer Gesellschaft. Bei den meisten Patienten mit Rückenschmerzen lassen sich keine klaren strukturellen Ursachen finden, welche Dauer und Intensität von bestehenden Rückenschmerzen zufriedenstellend erklären. Wie die Schulmedizin Rückenschmerzen beurteilt, erfährst du im nächsten Abschnitt.  

Wie Mediziner Rückenschmerzen nach verschiedenen Kriterien beurteilen

Einteilung nach der Lokalisation:

Rückenschmerzen im oberen Rücken: Schmerzen, die oben an der Wirbelsäule (Nackenregion) auftreten, können akut bis chronisch sein. Sie strahlen oftmals in Schultern, Arme und/oder Hinterkopf aus. Auslöser für Nackenschmerzen sind zum Beispiel eine falsche Körperhaltung am Arbeitsplatz, ein Bandscheibenvorfall oder psychische Einflüsse.

Rückenschmerzen im mittleren Rücken: Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule sind selten durch Verletzungen bedingt. Häufiger werden sie durch Reizungen (Irritationen) großer Muskelgruppen in diesem Bereich oder durch Funktionsstörungen der Rippen-Wirbel-Gelenke ausgelöst.

Rückenschmerzen im unteren Rücken: Hier treten Schmerzen am Häufigsten auf. Die Lendenwirbelsäule ist anfälliger für Verletzungen und Schädigungen als die Hals- und vor allem die Brustwirbelsäule. Mögliche Ursachen für Schmerzen in diesem Bereich sind Bandscheibenvorfälle oder Überanstrengungen der Muskulatur.

Einteilung nach der Dauer:

Akute Rückenschmerzen: Von akuten Rückenschmerzen sprechen Mediziner, wenn der Schmerz zum ersten Mal oder nach mindestens sechs schmerzfreien Monaten auftritt und nicht länger als 6 Wochen anhält. Die Prognose ist gut: Akute Rückenschmerzen bessern sich bei der Mehrzahl der Betroffenen innerhalb weniger Wochen.

Subakute Rückenschmerzen: Halten die Rückenschmerzen länger als sechs Wochen bis maximal drei Monate an, gelten sie als subakut.

Chronische Rückenschmerzen: Chronische Rückenschmerzen oder chronisch wiederkehrende Rückenschmerzen dauern länger als drei Monate an. Die Stärke der Schmerzen kann in dieser Zeit variieren. Bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen treten oft zusätzliche Erkrankungen auf wie z.B. Adipositas, chronische Bronchitis, Herzschwäche u.v.m. Bei chronifizierten Schmerzen verliert der Schmerz als Alarmsignal seine Bedeutung und es kommt zur Entkoppelung und Eigendynamik der Schmerzzustände. Gleichzeitig wird die physiologische Wahrnehmung des Rückens und seiner Haltung zunehmend „verlernt“, ebenso die Reaktionsfähigkeit der Muskulatur, was die allgemeine Verletzungsgefahr im Rücken (z.B. Bandscheibenschaden) drastisch erhöht.

Was erhöht das Risiko für Rückenschmerzen?

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für Rückenschmerzen erhöhen.

Dazu gehören:

– arbeitsbezogene Faktoren: das Heben von schweren Lasten und das Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen. Man spricht von „Berufskrankheiten“.

– arbeitsbezogene psychosoziale Bedingungen: monotone Arbeiten, Konflikte am Arbeitsplatz, geringe Entlohnung

– Sozialstatus: bei Menschen mit niedrigem Sozialstatus in Bezug auf Schulbildung, Beruf und Einkommen treten Rückenschmerzen häufiger auf als bei Menschen mit hohem Sozialstatus

Strukturelle Wirbelsäulenveränderungen

Spezifische Rückenschmerzen haben im Gegensatz zu den unspezifischen Rückenschmerzen einen nachweisbaren Auslöser wie zum Beispiel Muskelverspannungen, Wirbelblockaden, ISG-Syndrom, Bandscheibenvorfall, Knochenschwund, Schmerzen nach einem Unfall, Schmerzen während der Schwangerschaft, Nierenbeckenentzündung, Nierensteine, Herzinfarkt, Entzündung des Herzmuskels, Entzündung des Herzbeutels, akute Prostataentzündung, Arthrose in der Wirbelsäule, Spinalkanalstenose, Rheuma, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Wirbelsäulenentzündung, Wirbelsäulenverkrümmung, Gürtelrose, Lungentumor und weitere. Die Untersuchung erfolgt individuell durch Blut- und Urintests, neurologische Untersuchungen, gynäkologische und urologische Untersuchungen, Magenspiegelung, Magnetresonanztomografie, Herzkatheteruntersuchung u.a.

Wie ein Bandscheibenvorfall entstehen kann

Aufgrund von Fehlhaltungen, anhaltenden Fehlbelastungen, aber auch bei manchen spezifischen Erkrankungen, kann es zu Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule und beteiligter Strukturen kommen. Oft gibt es in diesem Zusammenhang auch eine erbliche Veranlagung oder eine familiäre Häufung. Am bekanntesten ist wohl das Phänomen der Bandscheibenvorwölbung und des Bandscheibenvorfalls. Diese Problematik ergibt sich zumeist aus mehreren Faktoren, wie einer langfristigen Vorschädigung der betroffenen Strukturen, einer plötzlichen Überlastung, aber auch konstitutionelle Faktoren des Betroffenen.

Was passiert konkret bei einem Bandscheibenvorfall?

Entwickelt sich ein Bandscheibenvorfall, tritt das Gewebe aus dem Kern der Bandscheibe in den Spinalkanal. Durch einen Einriss des Anulus fibrosus, der die Bandscheibe umgibt, tritt dieser Vorfall in den Spinalkanal über. Dieser Riss entsteht durch eine Druckerhöhung im Bandscheibenfach. Im Spinalkanal ist nicht genügend Platz und es kommt zu Druck der Nervenfasern. Typisch für einen Bandscheibenvorfall in der LWS ist der ausstrahlende Schmerz ins Bein durch die Kompression der Nervenwurzel. Des Weiteren kann es zu einer Beeinträchtigung des Stehens und Gehens mit motorischer Kraftminderung kommen. Drückt ein Bandscheibenvorfall auf Nervenwurzeln, die im Bereich der Lendenwirbelsäule aus dem Nervenkanal der Wirbelsäule heraustreten, löst dies Schmerzen aus. Diese werden oft als andauernd, stechend und sich bei Bewegung verstärkend beschrieben (Ischias-Schmerz). Neben Schmerzen kann es auch zu einem Ausfall von Nervenfunktionen kommen. Dies äußert sich in Form eines Taubheitsgefühls oder Kribbelns. Kommt es sogar zu einem Ausfall der motorischen Funktion durch den Druck des Bandscheibenvorfalls auf die Nervenwurzel, entwickeln sich Lähmungserscheinungen, die sich meist nicht von alleine wieder bessern.

Die Bedeutung der Bandscheiben und wo Bandscheibenvorfälle auftreten

Da es 23 Bandscheiben in der menschlichen Wirbelsäule gibt, ist der Ort des Bandscheibenvorfalls maßgeblich für die möglichen Folgen. Eine Bandscheibe wirkt wie ein Puffer zwischen zwei Knochenwirbeln. Sie hat einen flüssigen Kern und profitiert besonders von achtsamen Drehungen und Vorbeugen. Das Prinzip von „Komprimieren und Entlastung“ im Wechsel schafft Raum, die Bandscheibe wird dabei ernährt. Der Grad der Beschädigung und die Ausprägung des Bandscheibenvorfalls selbst, spielen eine wichtige Rolle. Am häufigsten (in ca. 90 Prozent der Fälle) tritt ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule auf (lumbaler Bandscheibenvorfall). Deutlich seltener (in etwa zehn Prozent der Fälle) kommt es an der Halswirbelsäule zu einem Bandscheibenvorfall (zervikaler Bandscheibenvorfall); der Letztgenannte ist auf dem Vormarsch. Das Erkrankungsalter liegt meistens zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Wie stark die Symptome sind, ist abhängig vom Druck, den der Bandscheibenvorfall auf die Nerven ausübt.

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Wann muss ein Bandscheibenvorfall operiert werden?

Eine operative Behandlung ist erforderlich, wenn starke Schmerzen bestehen, die nicht durch konservative Behandlung zu bessern sind oder gar neurologische Ausfallserscheinungen auftreten. Bei bestimmten Ausfallserscheinungen wie z.B. Blasenentleerungsstörungen oder einer Beeinträchtigung des Stehens und Gehens ist aus schulmedizinischer Sicht eine umgehende operative Behandlung notwendig.

Die medizinische Behandlung im Allgemeinen

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist stets die gute Verbindung zwischen Arzt und Klient; sie sollte aufbauend und unterstützend sein. Die Behandlungsmethoden erzielen positive Ergebnisse, wenn sie multimodal sind; das heißt, unterschiedliche Techniken werden individuell bestmöglich eingesetzt, um die körperlichen und mentalen Dysbalancen zu lösen. Dazu gehören vor allem Bewegung, Entspannung und Entlastung, schmerzstillende Medikamente als Tabletten oder Spritzen sowie manuelle und physikalische Therapien.

Das folgende Thema bezieht sich sowohl auf den medizinischen als auch auf den yogatherapeutischen Bereich. Es geht um die faszinierenden Faszien.

Warum den Faszien in unserem Körper immer mehr Beachtung geschenkt wird

Im Allgemeinen darf man davon ausgehen, dass eine chronisch verspannte Muskulatur – und damit auch obligatorisch schwache Muskulatur – in großem Maße am Entstehen von unspezifischen Rückenschmerzen beteiligt ist. Ebenso mitwirkend sind die „Fühler“ unserer Wahrnehmung, also die unterschiedlichen Rezeptoren für Spannung, Druck und Schmerz. Diese liegen hauptsächlich in den bindegewebigen „Faszien“, welche die Muskeln umhüllen und durchziehen. Bei Schmerzen im unteren Rücken ist es oft die Lumbalfaszie, die verspannt ist. Selbst wenn die Diagnose „Bandscheibenvorfall“ vorliegt, muss dies nicht unbedingt der Ursprung der Beschwerden sein.

Insbesondere unspezifische Schmerzen sind häufig myofaszial, das heißt, sie gehen von den Muskeln und Faszien aus. Die moderne Wissenschaft richtet ihren Fokus seit einigen Jahren vermehrt auf die Faszien in unserem Körper. Sie sind ein Topthema, sowohl im Sport als auch in der Medizin.

Faszien – das unterschätzte Gewebe im Körper

Faszien sind ein großes “Sinnesorgan” und Kommunikationssystem in deinem Körper, das Wasser speichert, Struktur gibt, Transport-Versorgungsfunktion hat, Kraft erzeugt und einen wichtigen Baustein für deine Gesundheit darstellt. Die Faszien sind mit zahlreichen Nervenendigungen des sympathischen Nervensystems durchsetzt, und stehen mit dem autonomen Nervensystem (Sympathikus/Parasympathikus) in ständiger Verbindung.

Lange wurde dieses Sinnesorgan von Experten als Bestandteile des Körpers ignoriert und in ihrer Funktion vernachlässigt. Heute wissen wir, wie wichtig die Faszien für die psychische und die körperliche Gesundheit sind.

Was versteht man genau unter Faszien?

Faszien sind quasi Bindegewebshüllen und verleihen dem Körper nicht nur Stabilität und Elastizität, sie spielen auch für Bewegungsabläufe und bei der Schmerzentstehung eine zentrale Rolle. Experten sprechen vom „Sinnesorgan Faszien“. Bindegewebe und Faszien im Speziellen sind mit einer Vielzahl an spezifischen Rezeptoren und freien Nervenenden versehen. Die freien Nervenenden sind i.d.R. für die Übertragung von Schmerzwahrnehmung zuständig, die spezifischen Rezeptoren hingegen können Dehnung, Beschleunigung und Druck, Vibrationen und Temperatur wahrnehmen und diese Informationen an das Zentralnervensystem übertragen. Wenn man die Faszien als Organsystem beschreibt, wäre es somit das größte Sinnesorgan unseres Körpers. Die Informationsübertragung ist in diesem Fall von entsprechenden Nervenleitungen zum Zentralnervensystem abhängig. Der Begriff „Bindegewebshülle“ ist genau genommen nicht korrekt, weil eine Hülle den einen Bereich vom anderen abtrennt.

Faszien sind im gesamten Körper miteinander verbunden, und so können wir eher von einem riesigen Faszien-Netzwerk sprechen.

Die Faszien-Forschung wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicher noch einige Überraschungen hervorbringen.

Wie kann man sich die Struktur einer Faszie bildhaft vorstellen?

Die Faszienstruktur lässt sich gut am Beispiel einer Orange beschreiben. Eine Faszie ist wie eine feine, weiße Faser, welche die einzelnen Orangenstücke fest zusammenhält und die einzelnen Schnitze im Innern umhüllt und voneinander abtrennt. Menschliche Faszien sind feine, zähe bindegewebige Häute, die wie ein dreidimensionales Netz unseren gesamten Körper durchziehen. Sie umhüllen alle Muskeln, Knochen, Organe und Nervenzellen im Körper und sorgen dafür, dass bei jeder Bewegung die einzelnen Körperteile aneinander vorbeigleiten und ihre Position nicht verlassen. Zusätzlich fungieren Faszien als Boten zwischen den Muskelfasern und ermöglichen es uns so, unsere Muskelkraft zu nutzen. Dabei wird die Spannungsenergie zwischen den Sehnen und Knochen gespeichert und bei Entspannung schlagartig freigegeben.

Wie kommt es zu Störungen in den Faszien?

Faszien reagieren auf Bewegungsmangel und Fehlbelastungen: Sie verdicken und verhärten sich, werden unelastischer und gleiten dann nicht mehr reibungslos. Dadurch können sie sogar Nerven einengen und Schmerzen verursachen. Außerdem schütten Faszien bei Verletzungen Entzündungsstoffe aus und melden über die eingebetteten Nervenendigungen Schmerzen.

Interessant ist folgende Beobachtung:

Ein Mensch mit einer gesunden, aufgerichteten Wirbelsäule gem. Röntgenbild oder MRT muss nicht zwangsläufig ohne Beschwerden sein. Und ein Mensch, dessen Wirbelsäule stark verformt ist, kann hingegen überraschenderweise schmerzfrei leben. Dies bestätigt, dass es nicht nur die Knochen und Bandscheiben an sich sind, die zu Beschwerden führen, sondern ebenfalls die umliegende Muskulatur und das Gewebe.

Es ist davon auszugehen, dass auch psychische Faktoren und Belastungssituationen an der Entstehung von chronischen Schmerzzuständen im Rückenbereich mit verantwortlich sind. Vor allem der stetig erhöhte Spannungszustand durch Stress in Alltag und Beruf sowie der geringe körperliche Ausgleich, der bei Zeitmangel und Erschöpfung oft auf der Strecke bleibt, sind mögliche auslösende Faktoren. Auch depressive Verstimmungen können ein Schmerzverstärker sein. Wesentlich ist auch, dass als Folge der chronischen Schmerzen wiederum Stress, Anspannung und letztlich auch Depression ausgelöst oder genährt werden, was zu einer Abwärtsspirale führt.

Wie sich Faszien und Psyche gegenseitig beeinflussen

Du kennst angstvolle Gedanken, die dich erstarren lassen? Oder Stress? In diesem Zustand verspannen oder verhärten deine Muskeln und Faszien ganz besonders schnell. Emotionaler und auch physischer Stress kann das Gefüge und die Balance der Faszien kräftig durcheinanderbringen. Entspannende Gedanken und Emotionen wirken sich wiederum auch positiv und lockernd auf die Faszien aus.

Beschreibung des Beschwerdebildes aus der Sicht der Yogatherapie

Nun kommen wir zu meinem Spezialgebiet, der Yogatherapie.

In der Yogatherapie wird zunächst durch gezielte Fragen im Rahmen einer umfangreichen Anamnese analysiert, ob und wie es zu einem körperlichen und geistigen Ungleichgewicht gekommen ist. Diese Erkenntnisse sind wesentlich für die Erstellung des Yogatherapie-Programms sowie weiteren Anpassungen, um die Beschwerden zu lindern oder aufzulösen. Im vorherigen Kapitel habe ich das Beschwerdebild „Rückenschmerzen“ aus schulmedizinischer Sicht beschrieben. Die Diagnose des Arztes ist für die Yogatherapie relevant, um einschätzen zu können, wie gravierend zum Beispiel der Bandscheibenvorfall war, warum eine operative Behandlung unumgänglich gewesen ist und was der Arzt zu den aktuellen Beschwerden sagt. Diese Informationen bilden, zusammen mit meinem persönlichen Eindruck, die Basis für den zukünftigen Yogatherapie-Plan.

Durch gezielte Yogatherapie wird der Klient dabei unterstützt, eine neue Ausrichtung zu finden. Gelebte Authentizität und ein Ablassen des Leistungszwanges stehen an oberster Stelle. Eine weitere Aufgabe ist, sich selbst Wertschätzung zu schenken und aus dem Hamsterrad auszusteigen. Menschen mit Beschwerden an der Wirbelsäule dürfen ganz bewusst mehr den Fokus legen auf den Wechsel von Anspannung und Entspannung durch Yoga, Progressiver Muskelentspannung, Kneippanwendungen, Einreibungen mit pflanzlichen Heilmitteln wie zum Bespiel Johanniskrautöl, Fichtennadelöl u.a. Das Yogaprogramm bei Beschwerden im unteren Rücken durch einen Bandscheibenvorfall (der auch schon länger zurückliegen kann), sollte so aufgebaut sein, dass der Druck im betroffenen Bereich reduziert wird. Die Beckenboden-, Hüftbeuger-, Gesäß-, – Rücken- und Bauchmuskulatur sollten entspannt und gedehnt werden und schrittweise in ein ausgewogenes Verhältnis von Kraft und Flexibilität gebracht werden. Die Wirbelsäule darf sich über den bewussten Atem verlängern, während das Becken aufgerichtet wird für eine optimale, aufgerichtete Körperhaltung (Spiraldynamik-Prinzip).

Aufgabe eines Yogatherapeuten ist es, dem Klienten zu zeigen, wie er seine Wirbelsäule auf eine stärkende Weise nutzt und Fehlhaltungen (beim Stehen, Sitzen, Laufen, Liegen) vermeidet. Im Alltag werden oft Bewegungen unbewusst ausgeführt, die den Körper überfordern oder sich ungünstig auf den Bewegungsapparat auswirken können.

Die Achtsamkeitsschulung ist der Beginn zu bewussteren und gesunden Bewegungen. Das heißt zum Beispiel ganz konkret, dass der Betroffene im Tagesverlauf darauf achten sollte, nicht zu lange am Stück zu sitzen. Es ist wichtig, dass der Hüftbeuger durch Liegen, Stehen, Bauchlage oder gezielte Übungen regelmäßig gedehnt wird und der Klient in eine gesunde Aufrichtung kommt.

Wichtige Grundprinzipien in der Ayur-Yogatherapie und deren Anwendung im Einzelunterricht

Für eine erfolgreiche und wirksame Ayur-Yogatherapie sind die folgenden 9 Grundprinzipien für das ganzheitliche Praktizieren und Erfahren von Yoga entscheidend:

  1. Die innere Haltung und die geistige Ausrichtung

Bist du dir deiner Gedanken bewusst? Deine Yogapraxis beginnt mit deiner inneren Haltung. Was du denkst, beeinflusst die Wirkung deiner Yoga-Praxis. Deine Gedanken bewusst wahrzunehmen schenkt dir die Möglichkeit, ungünstige Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Die geistige Ausrichtung beim Üben ist entscheidend. Wenn du beispielsweise fest verankert hast, dass sich dein Gesundheitszustand nicht verändern wird, kommt es auch so. Eine Umkehrung könnte lauten „Ich vertraue meiner inneren Intelligenz und freue mich über Fortschritte“. Wenn du eine sinnvolle, geistige Ausrichtung wählst, wird sich diese auch manifestieren. Es ist alles möglich!

  1. Die Absicht

Mit welcher Motivation übst du Yoga? Welche Absicht verfolgst du damit? Bevor du mit deiner Yogapraxis beginnst ist es wichtig, dass du dir Gedanken machst über deine Absicht. Ohne eine klare Motivation wird deine Yogapraxis zu einem gewohnten Bewegungsablauf, bei dem du die gleichen Übungen und Muster ständig wiederholst ohne zu hinterfragen warum. Das wäre reiner Sport. Erst wenn du eine klare Absicht hast, kannst du ungünstige Gewohnheiten aufgeben, deine Komfortzone verlassen und dich neuen Herausforderungen stellen. Dann ist Veränderung zum Positiven möglich. Das macht Yoga aus.

  1. Die Achtsamkeit in der Praxis

Was fühlst du, während du übst? Mithilfe der Achtsamkeit spürst du, was sich gut für dich anfühlt und wann dein Körper dir durch Schmerzen Grenzen aufzeigt, damit du nicht weiter gehst und diese respektierst. Achtsamkeit hilft dir, die „glückliche Anstrengung“ zu finden. Gemeint ist das Praktizieren mit Freude und Hingabe ohne dir zu schaden. Je achtsamer du die Yoga-Übungen ausführst, desto mehr wird sich dir Yoga offenbaren.

  1. Die Anpassung der Yoga-Praxis

Spürst du ein Zuviel? Nimmst du wahr, wenn du etwas Anderes brauchst, weil dir irgendetwas nicht guttut? In unserem Leben geht es fortwährend um eine sinnvolle Anpassung. Die Kunst besteht darin, sich zu fordern und Körper und Geist immer wieder aufs Neue durch wertvolle Impulse die Möglichkeit zu geben, sich weiter zu entwickeln ohne sich dabei zu überfordern und Grenzen zu überschreiten. Jeder Mensch ist einzigartig, und so sollte ein Yoga-Programm individuell zusammengestellt werden und dabei berücksichtigen, in welcher körperlichen und geistigen Konstitution sich der Mensch gerade befindet, was er bisher erlebt hat, wie er sich aktuell fühlt, welche Lebensgewohnheiten er hat, wie er sich ernährt und verdaut, welchen Beruf er ausübt, wie seine familiäre Situation ist, wie hoch die Bereitschaft ist zu einer regelmäßigen Yoga-Praxis und wie er spirituell ausgerichtet ist.

Ein vereinbartes Yoga-Programm sollte darüber hinaus auch der Tagesform angepasst werden. Wenn du achtsam wahrnimmst, spürst du, was gerade guttut und welche Übungen eher kontraproduktiv sind. Ein Yogatherapeut sollte in der Lage sein, auf jeden Menschen individuell eingehen zu können. So bieten wir verschiedene Anpassungen für den Körper, Atem und Geist an, um bestimmte Ergebnisse und Wirkungen zu erreichen. Dies schafft tiefes Vertrauen in der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler.

Möglichkeiten der Anpassung:

Bewegung in und aus der Haltung

Je nach körperlichen Beschwerden kann es Sinn machen, sowohl beim Hineingehen in die Übung als auch beim Herausgehen aus der Übung eine Anpassung vorzunehmen, damit keine zusätzliche Spannung entsteht. Wenn ein Mensch beispielsweise einen sehr verspannten Nacken hat, ist es beim Hinein- und Hinausgehen in die stehende Vorbeuge vorteilhaft, den Nacken lang zu halten und eine Nackenstauchung zu vermeiden.

Form der Haltung

Es ist sinnvoll, eine Yoga-Haltung direkt mit Alternativen anzusagen, die die Übung entweder erleichtert oder anspruchsvoller gestaltet. Für jede Übung gibt es unzählige Alternativen und Anpassungsmöglichkeiten. Die Eigenwahrnehmung und Eigenverantwortung werden im Ayur-Yoga sehr gefördert.

Es geht nicht darum, etwas nachzumachen, sondern die eigene passende Form der Übung im Jetzt zu entdecken.

Intensität der Übung

Jeder Mensch kann die Intensität der Übung für sich bestimmen. Wenn dir die Kraft noch fehlt oder Schmerzen spürbar sind, gehst du beispielsweise nur so weit in die Haltung hinein, bis du dich ausreichend gefordert fühlst. Ein Yogatherapeut benötigt ein Fingerspitzengefühl, seine Klienten weder zu extrem zu pushen noch sie überängstlich zurückzuhalten beim Üben. Im folgenden Abschnitt geht es um die wichtigste Komponente auf dem Weg zur Gesundung und Gesunderhaltung: Unseren Atem

Die Atmung als Schlüssel zu Gesundheit und Transformation

Die Qualität unserer Atmung bestimmt die Qualität unseres Lebens. Mit diesem Satz ist eigentlich schon alles gesagt.

Der Atem ist ein mächtiges Werkzeug für mehr Gesundheit, Wohlsein, Fokus und innere Ruhe. Zugleich hat er, systematisch geschult und eingesetzt, große therapeutische Kraft bei verschiedensten chronischen Erkrankungen wie Asthma, Rückenschmerzen, Unruhe, Angststörungen, Depressionen, Schlafproblemen, Erschöpfungszuständen und vieles andere. 

Als Atemcoach mit fast 20 Jahren Yoga- und Atem-Selbsterforschung weiß ich, wie relevant unsere Atmung auf dem Weg zur Gesundung ist. Seit ich vor zwei Jahrzehnten das erste Mal Yoga praktiziert habe, ist kein Tag vergangen, an dem ich keine Atemübungen ausgeführt habe. Der Atem ist bedeutsamer und stärker in der Wirkung als jede Yogaübung. Wenn ich morgens meine 10-minütige Atem-Einheit absolviert habe, fühle ich mich gestärkt, wach klar und stark. Kaffee brauche ich schon lange nicht mehr.

Der Stellenwert der Atmung im Yoga

Der Atem spielt beim Yoga eine zentrale Rolle. Durch die bewusste Verbindung mit der Atmung werden die Bewegungen und Haltungen in der Yoga-Praxis mit höchster Achtsamkeit ausgeführt, sodass Körper, Atem und Geist in Einklang sind. Pranayama, die bewusste Atemlenkung, dient in der Yoga-Philosophie der Hinführung zur Meditation. Nach der Auffassung von T. Krishnamacharya sollte der Atem sowohl im Alltag als auch während der Asana-Praxis lang und subtil sein. Diese Atemqualität erfordert höchste Achtsamkeit und geistige Präsenz und hat eine starke Wirkung auf den Geist; er wird fokussiert und gereinigt. Ein klarer Atem schenkt uns einen klaren Geist, wirkt auf alle körperlichen Systeme sowie beeinflusst unser emotionales und mentales Wohlbefinden.

Welche Bedeutung die Ein- und Ausatmung im Yoga hat

Generell liegt der Fokus der Atmung beim Einatmen auf dem Brustbein, das sich hebt und gleichzeitig nach vorne bewegt. Bei der Einatmung weiten wir zuerst den Brustraum, dann das Zwerchfell und schließlich den Bauch bis in den Beckenboden. Mit der Einatmung wird die Wirbelsäule aufgerichtet, der Brustkorb weitet sich und die Schultern werden optimal nach hinten unten ausgerichtet und Raum für die Organe entsteht. Auf der energetischen Ebene wirkt die Einatmung stimulierend, auf der spirituellen Ebene fördert sie Qualitäten wie Mitgefühl, Offenheit und Liebe. Die Einatmung kann forciert werden, indem die Arme angehoben werden.

Mit der Ausatmung ziehen wir die verschiedenen Bauchmuskeln aktiv vom Schambein bis zum Nabel nach innen. Diese Kontraktion ist ein Zusammenspiel der geraden, schrägen und tiefen Bauchmuskulatur. Bei einer aktiven Ausatmung werden die Bauchmuskeln gekräftigt und die Muskeln im unteren Rücken gedehnt. Auf der körperlichen Ebene fördert dies die Stabilität im unteren Rücken und regt die Ausscheidung an. Sie löst Anspannung und Müdigkeit und fördert die Fähigkeit, loszulassen und hingebungsvoll zu sein.

Die achtsame und aktive Ein- und Ausatmung hilft, mehr Bewusstheit in den unterschiedlichen Bewegungen beim Yoga zu entwickeln. In der Yogatherapie kommen unterschiedliche Atemtechniken zum Einsatz, die ich als Atemcoach gezielt lehre, um bestimmte körperliche und geistige Wirkungen hervorzubringen. Ein Mensch mit Rückenschmerzen braucht in der Regel eine Beruhigung des Nervensystems, demnach lasse ich die Ausatmung kontinuierlich verlängern.

Die Atmung führt die Bewegung

Eine Yogaübung beginnt mit dem Einsetzen der Atmung und endet vor Beenden der Atmung. Dies schützt vor hastigen, unachtsamen Bewegungen und führt in einen meditativen Zustand von hoher Bewusstheit und Präsenz.

Atem als Feedback

Der Atem verrät uns, ob wir in einer glücklichen Anstrengung üben oder ob wir uns in einer Übung verspannen und überanstrengen. Gerät der Atem ins Stocken oder fühlt sich gepresst an, sollten wir die Übung anpassen, damit der Atem wieder harmonisch fließen kann. Der Atem gibt uns ein wunderbares Feedback, um wahrzunehmen, in welchem körperlichen und geistigen Zustand wir uns augenblicklich befinden.

Den Atem variieren und anpassen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Atem zu variieren, um verschiedene Wirkungen zu erzeugen:

  • Lass den Atem frei fließen und du erzeugst Leichtigkeit.
  • Verlängere die Ausatmung bewusst, um das geistige Loslassen zu fördern.
  • Halte den Atem nach der Ausatmung kurz an, um der Stille zu lauschen.
  • Verlängere die Einatmung, um dich zu energetisieren.
  • Halte den Atem nach der Einatmung an, um die Energetisierung noch zu steigern.
  • Lenke den Fokus der Atmung auf verschiedene Bereiche, um Spannungen und Gedanken loszulassen.

Es gibt noch viele weitere wirkungsvolle Techniken in der Ayur-Yogatherapie. Bei allen Variationen ist es wichtig, das richtige Verhältnis selbst herauszufinden und im eigenen Rhythmus dann auch die Yoga-Sequenzen auszuführen.

Die anatomische Ausrichtung in den Yogapositionen

Im Ayur-Yoga werden zu den einzelnen Asanas verschiedene Konzepte der Ausrichtung und Ausführung vermittelt, um einerseits die Wirkung zu optimieren und auf der anderen Seite schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Ayur-Yoga bedient sich hierbei unter anderem der Spiraldynamik nach Dr. Christian Larsen. Mit dem Wissen und den Erkenntnissen aus der Spiraldynamik wird heute im modernen Yoga präziser, sicherer und gesünder unterrichtet.

Im Folgenden führe ich allgemeine und wesentliche Punkte für die anatomische Ausrichtung in den Yogaübungen auf :

  • Die Füße werden gleichmäßig belastet, mit aktivem Längs- und Quergewölbe.
  • Die Beine sind gestreckt, nicht überstreckt.
  • Die Oberschenkelknochen werden durch die Aktivierung der tiefen Gesäßmuskeln nach außen gedreht.
  • Das Becken wird in eine Neutralstellung aufgerichtet, sodass der untere Rücken in eine natürliche Krümmung kommt.
  • Die Wirbelsäule wird nach unten und gleichzeitig nach oben gestreckt, um die Aufrichtung zu verlängern.
  • Die Schulterblätter sind nach hinten und unten zentriert über die Muskelaktivität und die Einatmung im Brust- und Rippenbereich.
  • Die Oberarme sind nach außen und die Unterarme nach innen gedreht, um die Schultergelenke und Ellbogen optimal auszurichten.
  • Der Scheitelpunkt zieht nach oben und der Hinterkopf leicht nach hinten, für eine optimale Kopfausrichtung und einen freien Nacken.

Um die tieferen Wirkungen von Yoga zu erfahren, ist es jedoch wichtig, sich nicht in der äußeren Form zu verlieren. Viel entscheidender ist, sich nach innen zu richten und den Körper und Atem bewusst wahrzunehmen.

„Finde immer wieder deinen Yoga, der zu dir passt“. Remo Rittiner

Die Wirbelsäule als Zauberstab des Lebens

Im traditionellen Yoga wird der Schwerpunkt der Yogapraxis auf die Wirbelsäule gelegt. Sie soll wie ein Bambus stark und flexibel sein. Die optimale Aus- und Aufrichtung der Wirbelsäule bringt die Organe an ihren ursprünglichen Platz. Durch eine Fehlhaltung können die inneren Organe, die Energiebahnen sowie die Atmung beeinträchtigt werden, was wiederum zu Störungen, Blockaden und Verspannungen führen kann. Die Yogaübungen bieten für die Wirbelsäule abwechslungsreiche Bewegungen, was zu deren optimaler Funktion und Gleichgewicht beiträgt. Die Haltung der Wirbelsäule beeinflusst auch unsere emotionale und mentale Verfassung.

Die Balance von Kraft und Flexibilität

Wenn wir im Yoga Kraft und Flexibilität ausgewogen, angepasst und achtsam trainieren, schaffen wir Harmonie sowie eine optimale Körperhaltung, die uns gegenüber den Wirkungen von äußeren Einflüssen widerstandsfähiger macht. So legte es uns Patanjali, ein indischer Gelehrter, bereits in den Yoga-Sutren nahe:

Eine Haltung soll stabil (sthira) und leicht (sukha) sein. Er beschrieb ferner, dass man die Balance von Kraft und Flexibilität erreiche, wenn man sich tiefgründig auf das Grenzenlose sammle. So entstehe Leichtigkeit in der Haltung. Besonders für die strukturelle Ebene ist ein Gleichgewicht von Kraft und Flexibilität von großer Bedeutung. Im Ayur-Yoga legen wir großen Wert auf die gezielte Kräftigung der feinen, tiefliegenden Muskeln, welche durchgehend von den Füßen bis zum Nacken verlaufen. Die Yogaübungen für Kräftigung und Dehnung wirken auf der körperlichen, geistigen und emotionalen Ebene, indem sie die Stabilität und das Wohlbefinden fördern.

Die Absicht und die Zielsetzungen in der Yogatherapie sollten realistisch sein und die Yoga-Praxis sollte uns helfen, die gesetzten Ziele in realistischen Schritten zu erreichen. Im Folgenden erkläre ich, mit welchen Tests wir als Yogatherapeut noch zielgerichteter Yogaprogramme erstellen können.

Anwendung von Muskeltests, Test-Übungen und Nadi Muskeltherapie in der Yogatherapie

Um sich ein möglichst vollständiges Bild von der körperlichen und mentalen Verfassung des Klienten zu machen und um das Yoga-Programm effektiv und zielorientiert zu gestalten, ist eine umfassende Anamnese von sehr großer Bedeutung. Für die gründliche körperliche Anamnese nutzen wir in der Ayur-Yogatherapie zusätzlich die Nadi-Muskeltherapie, die Muskeltests sowie Test-Asanas (Yogaübungen).

Nachfolgend beschreibe ich die drei oben genannten Methoden für die körperliche Anamnese:

Nadi-Muskeltherapie

Remo Rittiner, der Begründer der Nadi-Muskeltherapie, hat auf der Grundlage der Muskel-Meridiantherapie nach Dr. med. Harald Daub die Nadi-Muskel-Therapie entwickelt.

Die Ausführung der „NMT“ ähnelt der chinesischen Akupressur und der westlichen Triggerpoint-Behandlung. Sie unterscheidet sich jedoch in ihrer Technik und ihrem Ansatz. Im Laufe der Zeit integrierte Remo Rittiner immer mehr die Nadi-Druckpunkte, die Sen-Linien aus der traditionellen Thai-Massage, viele Punkte aus der westlichen Triggerpoint-Behandlung sowie sein Wissen über die Arbeit der Muskeln in Muskelketten in die NMT, um die Wirkungen der Therapie zu optimieren.

In der NMT erspürt der Behandelnde Spannungszustände in den Muskeln, die durch muskuläre Dysbalancen, Fehlhaltungen oder energetische Blockaden ausgelöst wurden. Die NMT dient folglich sowohl der Anamnese als auch der Behandlung. Die Ergebnisse beim Testen der Golgi-Punkte durch die NMT werden im Anamnesebogen vermerkt.

Wichtig ist hierbei, dass der Schmerz durch den Klienten bewusst wahrgenommen und akzeptiert wird, damit die Spannungen gelöst werden und Heilung erfolgen kann. Auch in der NMT steht das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit, Heilung und Transformation im Mittelpunkt. (Rittiner, 2016)

In meinen Yoga-Privatstunden löse ich beim Klienten die stärksten Verspannungen zunächst mit den Techniken aus der NMT oder Thai Yoga Massage. Erst dann können die Yoga-Übungen ihre volle Wirkung in Körper und Geist entfalten.

Test-Asanas

Zusätzlich führt der Klient Test-Yogaübungen aus. Diese helfen dabei, Kenntnisse über die Mobilität sowie den Zustand der Bewegungs- und Haltemuskulatur zu erlangen. Dadurch können bereits vorhandene Dysbalancen, Fehlhaltungen und unterschiedliche Kraftverhältnisse in der Muskulatur erkannt werden. Wenn ich beobachte, wie ein Mensch in der Yoga-Position Held steht, erkenne ich Dysbalancen von den Füßen, über das Becken bis zu den Schultern.

Muskel-Tests

Eine weitere hilfreiche Möglichkeit, Ungleichgewichte zu erkennen, sind die sogenannten Muskel-Tests. Der Klient geht in eine Yoga-Übung und drückt beispielsweise mit dem Arm oder dem Bein gegen die Hand des Yogatherapeuten. Hierbei erkennen wir recht schnell muskuläre Ungleichheiten.

Anatomische Besonderheiten wie zum Beispiel eine Skoliose und die Ergebnisse durch die Test-Asanas sowie der Muskel-Tests werden im Anamnesebogen erfasst und geben Aufschluss über die aktuelle Verfassung des Klienten. Jetzt kann ein effektives Yogaprogramm zusammen mit dem Klienten erstellt werden.

Spiraldynamik II

Die Rolle der Spiraldynamik ® und ihre Anwendung in der Ayur-Yogatherapie

Der menschliche Körper ist ein Geniestreich der Evolution. Ein Forscherteam hat den Bauplan entschlüsselt und dadurch wissen wir heute, welche Haltungen und Bewegungen anatomisch intelligent sind und welche nicht. Im Folgenden erkläre ich, wie Spiraldynamik® entstanden ist, was sie bedeutet und wie wir sie in der Ayur-Yogatherapie praktisch anwenden. Begründet wurde das Konzept der Spiraldynamik® in den 80er Jahren vom Schweizer Arzt Dr. Christian Larsen und der französischen Physiotherapeutin Yolande Deswarte. Beide suchten nach einem natürlichen Prinzip, welches Aufschluss über den dreidimensionalen Aufbau des Körpers geben könnte.

Die Anatomie des Menschen hat eine klare, nachvollziehbare Systematik, die durch die Spiraldynamik® praktisch nutzbar gemacht wurde. Das Bewegungsprinzip ist eine dreidimensionale Bewegungsform zwischen zwei Polen, die sich wie ein roter Faden durch die funktionelle Anatomie des menschlichen Bewegungssystems zieht.

Die Natur macht es vor: Egal ob beim Wolkenwirbel, bei einer Muschel oder dem Flügelschlag eines Vogels; überall sind wir von Spiralen umgeben. Bewegung, vor allem dann, wenn es flexibel, stabil und zugleich platzsparend sein muss, findet vorzugsweise in Spiralen statt. Auch in der menschlichen Anatomie findet sich die Spirale als grundlegendes Konstruktionsprinzip in Form von Knochen, Muskeln und Bändern wieder. Die berühmteste Spirale ist die DNA-Doppelhelix. Alles besteht aus einfachen oder komplexen Spiralstrukturen, und von Natur aus bewegt sich der menschliche Körper spiralförmig: Der Gang ist aufrecht-dynamisch mit dreidimensionaler Verschraubung des Rumpfes, der Beine und des Fußes.

Solange alle Bewegungen der vorgegebenen Drehrichtung folgen, sind Muskeln und Gelenke richtig belastet. Ein gesunder Fuß ist zum Beispiel dreidimensional verschraubt wie ein Handtuch, dessen beiden Enden gegeneinander ausgewrungen werden. Es wölbt sich auf; ein C-Bogen entsteht. Wenn man dann weiterdreht, drehen sich die Enden des Handtuchs s-förmig weg und fertig ist die Spirale. Dieses Phänomen entdeckte ich bereits als Kind beim Auswringen des Putzlappens.

Geht die natürliche Verschraubung verloren, kommt es zu Problemen wie Verspannungen, Bewegungseinschränkungen und im Verlauf zu Verschleißerscheinungen. Bei einem Senk-, Spreiz-, Plattfuß ist das Prinzip schon nicht mehr gegeben. Wie soll der Körper aufwärts dann noch in einer gesunden Verschraubung sein?

Yoga unterstützt uns, dieses Spiralprinzip zurück in unser Leben zu bringen. Praktisch für den Yoga-Unterricht bedeutet dies, dass jede Yogaübung nach dem Bauplan der Natur optimalerweise geübt werden kann. Die Ansage der spiraldynamischen Ausrichtung in den Übungen unterstützt uns dabei so zu praktizieren, dass diese anatomisch sinnvoll ist.

Der Yogatherapeut schult die Wahrnehmung seines Klienten, in dem er unterstützende Korrekturen ansagt. Das Ergebnis ist eine Vertiefung der Erfahrung in einer Übung sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger und seelischer Ebene.

Im Yoga-Video „Yoga für einen gesunden Rücken“ erkläre ich die gesunde Ausführung der Rückenyoga-Übungen nach dem Spiralprinzip. Nebenbei stärkst du deine Rumpfmuskulatur und lockerst dein Becken und den Schulterbereich. Rolle deine Matte aus und nimm dir 24 Minuten Zeit für deine Rückengesundheit!

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Viel Freude beim Yoga!

Die Kenntnisse der Spiraldynamik® können wir übrigens mitnehmen in alle Sportarten und Alltagsbewegungen. Das Wissen um die Pole und Verschraubungen kann unsere Bewegungsabläufe im Alltag optimieren, indem es bei gesunder, achtsamer Umsetzung auf Dauer die Gelenke schont und Dysbalancen vermeidet. Wenn wir die Prinzipien aus der Spiraldynamik verinnerlicht haben, wirkt sie bei allen Alltagsbewegungen und Haltungen wie eine Gebrauchsanweisung für den eigenen Körper von Kopf bis Fuß. Ich wende sie beim Putzen, im Fitness-Studio, auf dem Spielplatz mit den Kindern, beim Schreiben am Pc – einfach immer, an.

Die yogische Sicht von Gesundheit und Krankheit

Aus Yogasicht kommt es auf körperlicher, geistiger oder emotionaler Ebene zu Störungen, wenn eine oder mehrere Komponenten aus dem Gleichgewicht geraten sind. In der Yogatherapie betrachten wir die ganzheitliche Gesundheit eines Menschen, indem wir die geistige Verfassung anschauen, die Beziehung zu sich selbst und der Umwelt, wie sich der Mensch bewegt, wie er atmet, wie er sich ernährt und welche Lebensgewohnheiten er hat. All diese Bereiche können wir aktiv verändern, neugestalten und anpassen, wenn es unsere Gesundheit fördert.

Faktoren wie Umwelteinflüsse, toxische Belastungen, die Veranlagung und die Konstitution sind für einen guten Gesundheitszustand ebenfalls wichtige Faktoren, von denen wir bisher dachten, dass wir sie nicht oder nicht in vollem Umfang beeinflussen können. Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Epigenetik und Quantenphysik wissen wir inzwischen, dass Umweltfaktoren auf die Zelleigenschaften und den Aktivitätszustand von Genen wirken und Wirkmechanismen auf zellulärer Ebene erkennen. Die moderne Quantenphysik hat entdeckt, dass wir unsere Realität beeinflussen, indem unsere Aufmerksamkeit (Geist) Einfluss auf die Materie nimmt.

Alles ist mit allem verbunden und wir haben mehr Einfluss auf unser Sein als wir glauben.

Wenn wir bereit sind, innezuhalten, ist Heilung und ganzheitliche Gesundheit möglich. Die Bereitschaft, bei sich hinzuschauen und wahrzunehmen, bietet uns die Möglichkeit, Gefühle, Empfindungen und Gedanken auf der körperlichen als auch auf der geistigen Ebene wahrzunehmen. Das ist nicht immer leicht. Wenn wir jedoch all unsere Gefühle zulassen und akzeptieren, erhalten wir die Chance, damit einen Umgang zu finden. Die eigenen Schwachstellen anzunehmen hilft uns dabei, sie zu integrieren und umzuwandeln.

Körperliches, geistiges und seelisches Gleichgewicht zu erlangen ist nicht erst heute in der sich ständig wandelnden Welt ein Thema: Patanjali schrieb bereits vor Tausenden von Jahren, dass der Geist eine zentrale Rolle spielt bei der Entstehung von Krankheiten.

Unsere geistige Verfassung beeinflusst das Bewegungs-, Hormon-, Nerven-, Verdauungs- und Atmungssystem, den Stoffwechsel sowie die Gehirnfunktion.

 „Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was du ausstrahlst, ziehst du an. Was du anziehst, bestimmt dein Leben.“ Buddha

Wie uns die „Kleshas“ auf unserem Weg zur Gesundung immer wieder im Weg stehen

Jetzt wird es sehr spannend. Es geht nämlich nicht nur darum, gesund zu atmen und Yoga zu praktizieren. Der weise Patanjali beschreibt die 5 Kleshas, die es zu überwinden gilt, um leidvolle Spannungen in Freiheit umzuwandeln. „Kleshas” bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt Schmerz, leidvolle Spannung oder auch Anhaftung und meint die gravierenden Hindernisse, die uns von einem zufriedenen, glücklichen und gesunden Leben abhalten.

Jeder Mensch trägt Prägungen und alte Muster mit sich herum, verpackt in einem alten Rucksack, der uns in allen Jahren des irdischen Lebens wie behäbige Last am Rücken hängt und mit seinem Gewicht leidvolle Spannungen in Körper und Geist verursacht.

Wie können wir die Kleshas überwinden?

Die Kleshas können wir überwinden, indem wir über unsere Situationen und Reaktionen reflektieren und meditieren, die Hindernisse aus der Enge lösen und neue Blockaden vermeiden.

Die Kleshas können uns beherrschen, ohne dass wir dies bemerken. Nämlich, wenn wir „falsch verstehen“ und unbewusst denken und handeln. Das Ziel ist, zu denken und zu handeln in erwachter Bewusstheit.

Die Beschreibung der 5 Kleshas

Klesha Nr. 1: „Avidya“ – Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Die Seele ist in ihrer Existenz gelassen und glücklich. Sie braucht keine Besitztümer, um glücklich zu sein. Verwandle Avidya, die Unwissenheit über Meditation in höheres Wissen und Bewusstheit, um aus einer höheren Perspektive Einblick in das große Ganze zu erfühlen. Dies ist Basis und Voraussetzung für die Überwindung aller weiteren Kleshas.

Klesha Nr. 2: „Asmita” – Das, mit dem wir uns identifizieren. Wir identifizieren uns mit unserem Verstand und dem Körper. Sind wir auch Menschen des Herzens, des Mitgefühls, der Liebe? Was wäre, wenn wir uns so vorstellen würden: „Ich bin Julia, eine Seele, die auf Erden wandelt, in einem vitalen Körper wohnt und Freude am Leben hat” anstelle „Ich bin Julia, eine Yogatherapeutin und Atemcoach, die all ihre Abschlüsse mit besonderer Auszeichnung gemeistert hat“. Egohaftigkeit ist eine leidige Verpannung, die uns allerorts ­begegnet. Beginnst du zu bewerten und zu beurteilen, bist du direkt in der Ego-Falle. Frage dich stets: Empfinde ich wahre Berührung im Herzen bei meinen Gedanken und Bewertungen?

Klesha Nr. 3: „Raga” – Das, was wir begehren. Raga ist ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum Erwachen und in unserer Lebenszeit brisanter denn je: Gier, Bindung, Begierde, Leidenschaft, Emotion, Freude, Genuss, Stimmung oder Färbung. Es geht darum, das Maß aller Dinge im Auge zu behalten. Denn was wir maßlos begehren, bindet uns und verlangt stets nach weiterer Befriedigung.

Klesha Nr. 4: „Dvesha” – Das, was wir ablehnen: Ablehnung, Abneigung, Hass, Neid. Diese Emotionen verschlingen viel Energie und können unbewusste Menschen gänzlich von einem Weg zu Freiheit und Glück abbringen. Durch Dvesha entstehen Kriege, religiöser Fanatismus oder Fremdenfeindlichkeit und Terror. Wen oder was lehnst du ab?

Klesha Nr. 5: „Abhinivesha” – Das, was uns unbegründet Angst macht. Unsicherheit, Anhaften am Leben, Angst vor vielem: Arbeitslosigkeit, Alleinsein, nicht anerkannt zu sein, nicht Teil der Gesellschaft zu sein, Angst zu verarmen etc. Unsere ganze Gesellschaft ist eine Gesellschaft der Angst und wird über Angst gesteuert. „Wenn du dies nicht kaufst, gehörst du nicht dazu“.  Ganze Wirtschaftszweige existieren aufgrund von Ängsten der Menschen. Warum? Weil hinter allen neuzivilisatorischen Ängsten die Angst vor dem Tod steht. Eine sehr wirkungsvolle, spirituelle Übung ist es, sich meditierend den eigenen Tod und den Verfall des Körpers vorzustellen, sich ins Dunkle, ins Unbekannte fallen zu lassen und zu visualisieren, wie es sich anfühlt, wenn alles Materielle um dich herum und inklusive des grobstofflichen Körpers auflöst. Wenn man diese Vision oft genug übt, spürt man, dass man trotzdem noch ist und man erinnert sich an das, was man vergessen hat (Klesha Nummer eins: Avidya). Genau dies ist es, was die Haltung Shavasana bewirken möchte: In Rückenlage entspannt zu verweilen, dabei den eigenen Körper wie eine Leiche unbewegt zu lassen und wie ein Toter einfach das Irdische loszulassen, sowie alle Identifikation mit dem Grobstofflichen zu eliminieren. In solchen Momenten tiefer Empfindung im Yogaunterricht oder Minuten vollkommener Gelassenheit während einer Meditation lösen sich wahrhaftig alle alltäglichen Sorgen auf.

Um den Blick ganzheitlich auf die Beschwerden von Rückenschmerzen zu richten, müssen wir uns auch mit der komplexen Ayurveda-Lehre auseinandersetzen. Nachfolgend erkläre ich kurz und knapp die Basics.

Die Ayurvedische Sicht von Gesundheit und Krankheit

In der Ayur-Yogatherapie binden wir die Lehre des Ayurveda mit ein. Ayurveda, das Wissen vom Leben, ist eine traditionelle indische Heilkunst, die bis heute viele Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat und auch im Westen praktiziert wird. In Indien wird Ayurveda als Heilmethode auch wissenschaftlich gelehrt und von der Bevölkerung akzeptiert.

Ayurveda ist keine therapeutische Einzelmaßnahme, sondern ein ganzheitliches System und gehört in den Bereich der traditionellen Alternativmedizin.

Ayurveda ist das 3500 Jahre alte schriftlich überlieferte Gesundheitssystem Indiens, das ein komplettes Lebenskonzept beschreibt. Ayurveda lässt sich übersetzten mit „Wissen vom Leben“. Leben bedeutet im Ayurveda das Zusammenwirken von Körper, Seele, Geist und Umwelt. Ayurveda ist eine ganzheitliche Lehre, die auf den drei „Doshas“, Vata, Pitta und Kapha, beruht, die die Regulationssysteme des Körpers charakterisieren. Sind die Doshas im Gleichgewicht, ist der Mensch gesund.

Ihr Ungleichgewicht (verursacht durch Klima, Emotionen, Lebensweise, Lebensalter, Ernährung, Veranlagung etc.) führt zu einem schleichenden Krankheitsprozess.

Ayurveda setzt auf den eigenverantwortlichen Menschen, der begreift, dass Gesundheit ein Zustand ist, für den er selbst aktiv werden muss. Behandelt wird über eine gesunde Ernährung, Pflanzenheilmittel, Ganzkörper-Ölmassagen, Wärmedampfbäder, Einläufe, Aderlass, aber auch mit Yoga-Übungen und Meditation.

Wann ist ein Mensch aus Ayurvedasicht wirklich gesund?

Die klassischen ayurvedischen Texte beschreiben sechs Stadien einer Krankheit, vom ersten leichten Ungleichgewicht bis hin zur chronischen Krankheit mit schwerwiegenden Komplikationen. Der Ayurveda versteht Gesundheit als sensibles Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele.

Ein Mensch ist gesund, wenn sein Körper-Geist-Seele-System eine Einheit bildet, wenn alle Energien im Gleichgewicht sind, wenn äußere und innere Harmonie vorliegen. Verlieren wir das Gefühl dafür, was unserer körperlichen, geistigen und emotionalen Konstitution entspricht oder ignorieren wir die daraus entstehenden Bedürfnisse, werden wir krank. Denn Krankheit bedeutet aus ayurvedischer Sicht im Umkehrschluss zum oben Gesagten ein Ungleichgewicht. Dieses kann bspw. durch Reizüberflutung mit Lärm, Gerüchen oder Geschmacksverstärkern eintreten. Die Wissenschaft vom langen und gesunden Leben – das bedeutet Ayurveda wörtlich – bemerkt ein solches Ungleichgewicht viel früher als die westliche Medizin. Wenn es etwa draußen kalt wird und wir frieren, kann dies zu Verdauungsstörungen führen. Wir bekommen unter Umständen einen Blähbauch und fühlen uns unwohl. Essen wir in diesem Zustand Schwerverdauliches, belasten wir unser Verdauungssystem noch mehr und es kann zu Verstopfungen führen. Das wäre bereits die erste Stufe der Krankheitsentwicklung im Ayurveda. Im Westen hingegen würden wir eine Krankheit erst als solche bezeichnen, wenn sie andere Symptome zeigt, wie z. B. Gelenkbeschwerden, die u. U. die gleiche Entstehungsursache haben können.

Ayurveda kennt die sechsstufige Krankheitsentwicklung – aber erst ab der vierten Stufe beurteilt es die westliche Medizin als Erkrankung. Die Stadien davor kann die westliche Medizin mit ihrem System gar nicht erfassen, da sie mit unseren Methoden noch nicht messbar sind.

Von krank zu
gesund: Wie funktioniert Genesung aus ayurvedischer Sicht?

Hat ein Ayurveda-Arzt eine Krankheit diagnostiziert, zielt die Behandlung auf die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper-Geist-Seele-System. Klassisch geht es zunächst um die Entleerung und Entschlackung von Körper und Geist. So kehrt das Gefühl für das rechte Maß zurück und wir wissen intuitiv, was uns guttut. Dabei geht es allerdings nicht primär um Vermeidungsstrategien, wie das Weglassen von Nahrungsmitteln, auf die wir allergisch reagieren oder das Trinken von laktosefreier Milch. Stattdessen wird alles darangesetzt, das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken, um den Körper zu befähigen, mit den Nahrungsmitteln zurecht zu kommen.

Ayurveda wirkt gesunderhaltend und heilend zugleich. Die ayurvedischen Definitionen von Gesundheit und Krankheit sind bemerkenswert. Unter Gesundheit versteht der Ayurveda mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit.

Der ayurvedische Ausdruck für einen gesunden Zustand ist „Svasta“, ein Sanskrit-Begriff, der sich aus den zwei Wörten „sva“ und „stha“ zusammensetzt, die „Selbst“ bzw. „bleiben“ oder „verweilen“ bedeuten. Folglich bezeichnet Svastha jemanden, der in seinem eigenen Selbst verweilt.

Körper und Geist sind stets anfällig für Störungen, während die Seele immer frei davon ist. Folglich ist von diesen drei Ebenen nur diejenige der Seele mit Gesundheit gleichzusetzen.

Wenn jemand diese Ebene erlebt, erfreut er sich absoluter Gesundheit und absoluten Glücks. Natürlich stellt diese Definition einen Idealzustand dar, der hypothetisch erscheint, weil gerade der letzte Punkt (absolute Freude) so schwer zu verwirklichen ist.

Die ganzheitlichen Empfehlungen und Übungen des Ayurveda schenken dem beharrlich Strebenden eine langsame Verwirklichung seiner wahrhaften Bemühungen und bringen ihn dem Ziel Schritt für Schritt näher. Krankheit definiert man im Ayurveda als die Disharmonie des inneren Gleichgewichts und als den Kontakt mit Schmerz. Diese Leiden können sowohl physischer wie psychischer Natur sein. Als Ursache von Krankheiten werden vor allem der exzessive oder unpassende Gebrauch der Sinne und Handlungen genannt. Ebenso stellen eine falsche Ernährung, ungesunde Lebensgewohnheiten, übermäßige Stressbelastungen und klimatische, jahreszeitlich bedingte Faktoren die Hauptverursacher für Krankheiten aller Art dar. All dies stellt ab einem gewissen Maß eine Überforderung für den Organismus dar, welche unweigerlich zu einer Störung der strukturellen und funktionellen Anteile im Körper führt.

Die drei Doshas im Ayurveda – Vata, Pitta und Kapha

Wenn wir uns mit dem Thema Rückenschmerzen beschäftigen, lohnt sich ein Blick auf die Doshas.

Ayurveda möchte grundsätzlich an der Ursache ansetzen und überprüft die Ausprägungen der „Doshas“. Dosha ist ein zentraler Begriff im Ayurveda, der aus dem Sanskrit stammt und übersetzt werden kann mit „Das, was Probleme verursachen kann“. Die drei Doshas „Vata“, „Pitta“ und „Kapha“ verleihen dem Menschen seine individuelle Konstitution und regulieren seine körperliche und geistige Funktion. Jeder Mensch wird mit einer ihm eigenen Konstitution (Prakriti), das heißt einer nur ihm eigenen Mischung der drei Doshas, geboren. Diese wird durch die Konstitution der Eltern sowie durch den Zeitpunkt der Empfängnis und weitere Faktoren bestimmt.

So prägen uns die Doshas

Vata – das Bewegungsprinzip

Vata, das Element Luft, ist verantwortlich für das Nervensystem, die Atmung und alle Bewegungsabläufe im Körper.

Dem Vata-Dosha werden die Elemente Raum und Luft zugeordnet. Bei ausgeglichenem Vata fühlt man sich energievoll, froh, enthusiastisch und kreativ; der Geist ist ruhig, klar und wach. Wenn sich Vata in den Knochen verstärkt, sind Schmerzen häufig die Folge.

Pitta – das Stoffwechselprinzip

Pitta das Element Feuer, regelt unter anderem die Verdauung und die Körpertemperatur. Im geistigen Bereich steht es für einen scharfen Intellekt und Emotionen. Pitta besteht in erster Linie aus dem Feuer-Element. Im Gleichgewicht verleiht es Zufriedenheit, Energie, Sprachgewandtheit, eine gute Verdauungskraft, die richtige Körpertemperatur und einen klaren Geist.

Kapha – das Strukturprinzip

Kapha, das Element Erde, verleiht dem Körper Festigkeit und Stabilität und hält den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht. Die Elemente Erde und Wasser werden ihm zugeordnet. Ein ausgeglichenes Kapha schenkt Kraft, Ausdauer, ein gutes Immunsystem, Geduld und psychische Stabilität.

Die Funktion der Knochen ist laut Ayurveda Dharan (aufrechterhalten). Die Wirbelsäule trägt hauptsächlich dazu dabei, den oberen Teil des Körpers aufrecht zu halten.

Aus Sicht des Ayurveda ist das Dosha „Vata“ bei Beschwerden im Skelettsystem zu dominant. Sowohl „Vata“ als auch „Apana Vayu“ können mit Hilfe von unterschiedlichen Ayurveda-Methoden harmonisiert werden. Apana Vayu gilt als der zweitgrößte Impuls im Menschen. Neben der Ausscheidung steuert er die Arterhaltung und alles, was damit in Verbindung steht: Sexualität, Menstruation, Geburt, im weitesten Sinne auch den Familieninstinkt. Wenn diese Funktion gestört ist, geht der Druck direkt in den Rücken und kann sich auch auf die Nerven in der Lumbalregion auswirken.

Wie man das Dosha Vata reduzieren kann

Um Vata, das Luftelement, gezielt zu reduzieren und Apana Vayu (das Abwärtsprinzip/die Ausscheidung) zu harmonisieren, hält Ayurveda wertvolle Techniken bereit:

  1. Ayurvedische Öleinläufe (Basti)

Öleinläufe reinigen den Körper schnell und leicht.

Basti ist eine ayurvedische Einlaufbehandlung, bei der medizinisch wirksame Flüssigkeiten wie z. B. Sesamöl oder Kräuterauszüge in das Rektum eingeführt werden. Dort verbleiben diese Einläufe einige Zeit und werden dann zusammen mit den gelösten Giftstoffen wieder ausgeschieden. Die Basti-Anwendung ist vor allem bei Vata-Störungen empfehlenswert, da sie hilft, den Vata-Überschuss im Darm zu beseitigen. Basti ist eine der wichtigsten Therapien im Ayurveda. Basti harmonisiert die Doshas, insbesondere Vata. Die Einläufe können eine Vielzahl von Erkrankungen positiv beeinflussen. Vor allem Vata-Erkrankungen wie Beschwerden am Skelettsystem, welche einen Großteil unserer westlichen Erkrankungen ausmacht. Sie wirken auf der einen Seite ausleitend und reinigend und auf der anderen Seite nährend und stabilisierend. Sie sollten von einem erfahrenen Ayurvedaarzt oder -therapeuten begleitet werden.

  1. Massagen

Ebenfalls unterstützend, um Vata zu reduzieren und Apana Vayu zu harmonisieren, ist die Ölmassage „Abhyanga“. Nach ayurvedischem Verständnis beruhigt Abhyanga das Vata-Dosha und harmonisiert die Doshas bei Vata-Überschuss. Besonders häufig finden wir einen solchen Vata-Überschuss in der herbst-winterlichen Vata-Zeit, bei Vata-Typen und bei Menschen, die unter Stress, Einschlafproblemen und Nervosität leiden. Regelmäßige Ölmassagen haben eine äußerst besänftigende Wirkung auf das Nervensystem. Sie wirken beruhigend und harmonisierend.

  1. Schlaf

Ein erholsamer Nachtschlaf wirkt entspannend, nährt und baut auf.

  1. Trinken und warme Wickel

Das regelmäßige Trinken von warmem Wasser sowie das Auflegen von feucht-warmen Wickeln ist förderlich, um der Trockenheit im Körper entgegen zu wirken.

  1. Panchakarma-Kur

Eine sehr effektive Methode für eine tiefe Umstimmung ist eine Panchakarma-Kur (ayurvedische Entgiftungsbehandlung), bei der mit Ölmassagen, Wärme, Entspannung und Einläufen an allen Ursachen des Ungleichgewichts gearbeitet wird. Bei dieser Kur lernt man durch ein tieferes Wissen, Dysbalancen vorzubeugen. Sie wird durchgeführt und begleitet von erfahrenen Heilpraktikern, Ayurvedärzten- oder therapeuten sowohl in Deutschland als auch in Indien und dauert mindestens 2 bis 3 Wochen.

  1. Verdauung

Wann auch immer Rückenschmerzen sich zeigen, sollten wir auf eine gute Verdauung sowie einen guten Stuhlgang achten. Dies können wir durch Lebensmittel unterstützen, die viele Mineralien enthalten und das Knochengerüst nähren. Die tägliche Einnahme von einem Teelöffel gerösteten Sesampulver in etwas warmen Wasser vor dem Mittag- und Abendessen ist sehr hilfreich und fördert das Apana, die Abwärtsbewegung des Drucks und der Gase. Außerdem enthält es Mineralien wie Zink, Magnesium und andere, welches das System nährt und ölt und die Knochen stärkt. Bockshornkleesamen ist hilfreich bei Gelenkschmerzen und schwachen Gelenken. 2 Teelöffel Bockshornkleesamen, zusammen mit 5 über Nacht eingeweichten Mandeln eingenommen, sind sehr nährstoffreich. (In Indien werden für alte Menschen Süßigkeiten mit Bockshornklee hergestellt, damit sie ihre Mobilität erhalten) Ein Glas warmes Wasser mit 1 TL Ingwerpulver nach dem Mittag- und Abendessen eingenommen, verbessert die Verdauung und reduziert Vata im Körper. Die oben genannten Heilpflanzen wirken unterstützend, wenn das Element Vata (Luft) erhöht ist. Bitte beachten: Liegt (auch) eine Pitta-Störung vor mit zu viel Hitze im Körper, sollten andere Kräuter gewählt werden, die Apana Vayu aktivieren, aber nicht erhitzen wie zum Beispiel Enzian, Löwenzahn und Guduchi.

 

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Vata beruhigende Ernährung nach Ayurveda 

Um Vata-Beschwerden zu reduzieren, wird die Ernährung gezielt angepasst. Dabei spielt es keine Rolle, ob man als Grundkonstitution bereits ein ausgeprägtes Vata-Dosha besitzt und eine länger­fristige Ernährungsumstellung anstrebt oder einfach ein erhöhtes Vata-Dosha ausgleichen möchte. Die folgenden Empfehlungen können als Orientierung dienen. Es kann sinnvoll sein, einen Ayurvedaarzt- oder therapeuten zu konsultieren.

Optimal sind drei bis fünf Mahlzeiten am Tag. Menschen mit einem ausgeprägten Vata Dosha sollten auf das Frühstück nicht verzichten. Drei warme Mahlzeiten und ein Stück frischer Kuchen oder eine warme (Getreide)-Milchspeise am Nachmittag sind empfehlenswert.

 

Warme, milde und frisch zubereitete Speisen werden aufgrund der schwachen und empfindlichen Verdauung bei einem stark vorhandenen Vata-Dosha am besten vertragen. Die Nahrung sollte nahrhaft sein.

Das heißt: Frisches Bio Gemüse, gutes Fett (z.B. Ghee) und hochwertiges Fleisch bzw. vegetarisches Eiweiß (z.B. rote Linsen). Warme Kräutertees, heißes stilles Wasser (schluckweise über den Tag verteilt getrunken) oder Gewürzmilch harmonisieren das Vata-Dosha. Von zu scharfen Speisen, Keksen, Fertiggerichten und Rohkost ist eher abzuraten.

Basics: Basmati- u. Vollkornreis, Pasta, Ghee, Milch, Lassi, rote u. gelbe Linsen, Wurzelgemüse

Wärmende und verdauungsfördernde Suppen, Eintöpfe und Currys in entspannter Atmosphäre essen. Suppen, Eintöpfe und Currys mit leicht cremiger Konsistenz sind optimal. Zum Verfeinern bieten sich Ghee, Sahne oder Crème fraîche an.

Essen nur bei Hunger

Gegessen werden sollte nur bei echtem Hunger, um die meist unregelmäßige Verdauung nicht zu überfordern. Mit harmonisierenden Gewürzen kann die geschwächte Verdauung und die damit oft einhergehende Appetitlosigkeit positiv verändert werden.

Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, kann auch Kokosöl anstelle von Ghee nehmen.

Gewürze in der Ernährung

Gewürze haben eine kraftvolle Wirkung und sind ein elementarer Bestandteil der ayurvedischen Küche; sie können sehr zielgerichtet eingesetzt werden. Menschen mit einem starken Vata-Dosha leiden oft unter Appetitlosigkeit und Verdauungsschwäche bis hin zu Blähungen und/oder Verstopfungen.

Vata senkende Gewürze sind alle Gewürze, die erwärmend, verdauungsfördernd und kräftigend wirken:

  • Ceylon-Zimt
  • Asafötida-Gewürz (Asant; auch bekannt als Teufelsdreck)
  • Steinsalz
  • Ingwerwurzel (frisch und als Pulver)
  • Kreuzkümmelsamen
  • Senfkörner
  • Koriandersamen
  • Lorbeerblätter (getrocknet)
  • Fenchelsamen
  • Safran
  • Bockshornkleesamen

Den einzelnen Lebensmitteln werden im Ayurveda jeweils verschiedene Eigenschaften und Wirkungen im Körper zugewiesen. Vata reduzierende Lebensmittel sind:

  • Basmatireis und Vollkornreis
  • Lassi
  • Weizen/Emmer (Pasta)
  • rote und gelbe Linsen
  • Hafer (ganzes Korn)
  • Wurzelgemüse
  • Ghee
  • Crème fraîche
  • frische Milch
  • Rohrohrzucker

Nahrungsergänzungsmittel- wer braucht denn sowas?

Auf dem Markt gibt es heute unzählige Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich finde eine Supplementierung von Mineralien und Vitaminen – nicht nur bei Rückenschmerzen- gezielt durchaus sinnvoll.

Unsere Lebensbedingungen sind längst nicht optimal. Durch die zunehmende Umweltverschmutzung wird unserem Körper je nach Wohnlage einiges zugemutet. Obst und Gemüse beinhalten je nach Region und durch negative Umwelteinflüsse nicht mehr alle notwenigen Nährstoffe. Zum Teil gehen Vitamine auch zusätzlich noch durch den Transport verloren. Vom Baum oder Strauch direkt auf den Teller finden wir nur noch selten.

Wir als Familie haben uns einer SOLAWI angeschlossen und beziehen unser Gemüse von einem Biohof aus dem Nachbarort. Da sehen die Möhren noch wie Möhren aus und dementsprechend schmecken sie auch und schenken Energie.

Ein Bluttest beim Arzt oder Heilpraktiker kann Aufschluss geben, in welchen Bereichen Defizite vorliegen. Die Einnahme von Vitamin D dürfte den meisten Menschen aus unseren sonnenarmen Gefilden zu empfehlen sein. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Nahrungsergänzungsmitteln und stehe bei Fragen gerne zur Verfügung.

Wie man essen sollte

In entspannter Atmosphäre essen:

Besonders bei dem Gefühl von Getriebensein, Unruhe oder Stress und auch sonst, sollte man sich stets in ruhiger Atmosphäre sitzend Zeit zum Essen nehmen und die Mahlzeit genießen; am besten zusammen mit Menschen, die man mag. Nach dem Essen ist eine 10-minütige Pause empfehlenswert, bevor man wieder zu einer neuen Tätigkeit übergeht.

Den Essensplan auf die Jahreszeit anpassen

Herbst und Winter ist Vata-Zeit: Im Winter und in den Übergangsphasen zwischen den Jahreszeiten ist besonders auf die angepasste Ernährung zu achten, da hier das Vata-Dosha am stärksten aus dem Gleichgewicht geraten kann. Im Winter „Tomate-Mozzarella“? Besser nicht. Die Oma früher wusste schon, dass in den kalten Jahreszeiten wärmende Suppen auf den Teller gehören.

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Das Energiesystem

Ganzheitlich betrachtet sollte auch das Energiesystem des Köpers – die Chakren – berücksichtigt werden, da es zu Verletzungen oder Störungen im menschlichen Energiefeld kommen kann.

Durch Stress, emotionale Belastungen, Unfälle und Schock kann es zu Schäden in der Aura kommen. Fremdenergien können in Folge dessen ungehindert von außen eindringen. Diese Fremdenergien beeinträchtigen unser Wohlbefinden: Wir sind irritiert! Die Fremdenergien sind wie ein schlechter Geruch in der Wohnung. Die Beschwerden im unteren Rücken werden je nach Lage der Beschwerden und des vorangegangenen Bandscheibenvorfalls dem Sakral- oder Nabel-Chakra zugeordnet.

Ein „Chakra“ sind Energiewirbel in unserer Aura. (Energieaustauschpunkte). Das Sakral-Chakra, welches sich eine Handbreit unter dem Bauchnabel befindet, unterstützt uns, schöpferisch und kreativ zu sein. Wir können lustvoll geben und nehmen sowie die Sexualität genießen. Dieses 2. Chakra wird dem Energiefeld des Emotional-Körpers zugeordnet. Das Nabel-Chakra hingegen ist der Ort, der unsere Gefühle steuert. Es ist dafür verantwortlich, ob wir unseren Platz in der Familie, im Freundeskreis oder im Beruf einnehmen und uns durchsetzen. Es hat damit zu tun, ob wir gesund sein wollen, uns dem Leben stellen, oder lieber das nächste Mäuseloch suchen, in dem wir uns verstecken können. Hier ist der Selbstwert zu Hause. Dieses 3. Chakra wird dem Energiefeld des Mentalkörpers zugeordnet.

Jede Form ausgeglichener Bewegung bringt automatisch auch den Energiefluss in Bewegung und trägt auf diese Weise zum Auflösen von Stagnationen auf allen Ebenen bei. Wenn wir uns emotional oder mental verbiegen, verändert sich entsprechend auch das energetische System. Dauerhafte Heilung kann nur stattfinden, wenn die körperlichen, energetischen sowie emotionalen und mentalen Ursachen für die Krankheit geheilt werden. Wenn die Blockaden/Beschwerden trotz diverser Anpassungen bestehen bleiben, kann die Chakra-Arbeit eine sinnvolle Ergänzung sein, um Dysbalancen zu lösen.

Ein Feedback einer Klientin zur Yogatherapie:

Meine Klientin Mathilda gab mir nach ihrer letzten Konsultation folgendes Feedback: „Liebe Julia, das war ein sehr schöner Austausch mit dir in den letzten Monaten. Ich habe besonders nach gestern den Eindruck, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es braucht Zeit und die richtigen Impulse.

Guter Aufschlag, wohltuend, viele gute Vorsätze gingen mit dem Start im Juli einher. Der darauffolgende Leistenbruch hat die positive Entwicklung leider ziemlich gestört; allerdings waren die Yogaübungen das erste, was ich wieder an Bewegung gestartet habe. Die Übungen haben wir sehr gut telefonisch auf meine neue gesundheitliche Situation angepasst. Während ich bei Osteopathie und Massage und auch aufgrund der OP keine nachhaltige Verbesserung spüre, habe ich bei der Yogatherapie den Eindruck, dass es mich weiterbringt, wenn ich dranbleibe und mindestens 5 bis 6 Mal die Woche übe. Über unseren letzten Termin am Sonntag kann ich sagen, dass es zeitweise sehr schmerzhaft war, ich aber den positiven Effekt noch jetzt merke. Es hat sich einiges gelöst, ich war danach völlig schlapp und kaputt. Die zusätzlichen Abendübungen insbesondere in Kombination mit Yoga Nidra haben mich gut entspannt, allerdings braucht man insgesamt einfach die Zeit morgens und abends, die man sich nehmen muss. Ohne geht es nicht. Die NMT-Behandlung am Sonntag war sehr effektiv, ich merke noch die Druckpunkte und kann einiges gut nachvollziehen. In Kombination mit der regelmäßigen Praxis der Übungen und auch immer mal wieder Korrektur in der Ausführung glaube ich, dass sie mir auch nachhaltig sehr guttun kann. Ich nehme persönlich mit, dass das Arbeiten mit Vorsätzen oder Affirmationen hilfreich ist, um sich selbst zu disziplinieren und das eigene Wohlbefinden mehr in den Fokus zu rücken. Das geht häufig im Alltag verloren. Das Lösen oder Triggern von bestimmten Punkten macht mir die Stellen bewusst, wo der „Hase im Pfeffer“ liegt, und ich kann versuchen, sie selbst etwas zu bearbeiten. Ich muss dranbleiben, um einen nachhaltigen Erfolg zu haben und auch immer mal wieder eine Sitzung mit dir planen, für eine Behandlung als auch, um Übungen anzupassen und zu korrigieren. Vielen Dank nochmals für deine Mühe und deine Gedanken, die du dir gemacht hast. Liebe Grüße, Mathilda“

Du bist bald am Ziel!

Jetzt kommen die 5 Gewohnheiten, die es braucht, um Rückenschmerzen zu vergraulen.

Wenn du alles Vorherige nicht gelesen oder gehört hast, sind die 5 Tipps nicht aussagekräftig und dir fehlt das Gesamtbild.

5 Gewohnheiten, mit denen du deine Rückenschmerzen für immer vergraulst: 

  1. Schlafe ausreichend und gehe vor 22 Uhr ins Bett.
  2. Ernähre dich entsprechend deines Typs gesund und ausgewogen mit viel Gemüse und nimm Vitamin D und Co.
  3. Richte dir täglich Zeiten für die Geistpflege ein: Reflektiere, meditiere und räume deine Gedanken auf!
  4. Starte und beende jeden Tag mit gezielten Atem- und Yogaübungen, die mobilisieren, dehnen und kräftigen!
  5. Achte darauf, dass Arbeit und Auszeit täglich in Balance sind; damit du gar nicht erst urlaubsreif wirst.

Es ist ein Weg …

Wenn wir erkennen, wo wir hinmüssen, liegt es an uns, beharrlich und konsequent zu sein – für unsere Gesundheit. Es braucht Zeit und Geduld und der Klient bestimmt das Tempo und auch die Schwerpunkte. Rückenschmerzen sind sehr persönlich und die Herangehensweisen sind so vielfältig und unterschiedlich, wie es Menschen gibt.

Durch die vorangegangenen Aufzeichnungen wird ersichtlich, wie komplex allgemein ein Beschwerdebild ist und wie individuell die Ayur-Yogatherapie versucht, die Ursachen der Erkrankung herauszufinden und die Beschwerden zu lindern oder aufzulösen. Dies setzt umfassende Kenntnisse des Betroffenen voraus und braucht Zeit.

Es gibt eine Fülle an Ursachen, die zum Symptom des Rückenschmerzes führen: DEN typischen Rückenschmerz gibt es nicht. Immer sind individuelle Faktoren mit äußeren Einflüssen und Lebensgewohnheiten verknüpft. Es ist ein komplexes Geschehen, das sich über körperliche Schmerzen lediglich äußert.

Der ganzheitliche Arzt Dr. Rüdiger Dahlke beschreibt es so: „Ein gebrochenes Bein hindert uns daran, Sport zu treiben und zwingt uns zur Ruhe. Unterstellen wir der Krankheit Absicht und Sinnhaftigkeit, so lassen gerade die verhinderten und erzwungenen Verhaltensänderungen gute Schlüsse auf die Absicht zu. Es ist wichtig, sich von der Störung erst einmal richtig stören zu lassen, denn ein Symptom korrigiert Einseitigkeiten und wir erkennen die Schieflage.

Heute wissen wir, wie sinnvoll es ist, Ärzte, Physiotherapeuten, Fitness-Trainer, Osteopathen, Heiler, Yogatherapeuten, Psychotherapeut u.a. je nach Symptom auf dem Weg zur Gesundung miteinander zu verknüpfen. Nicht selten sind die psychische Belastung und Traumatisierung so groß, dass ich meinen Klienten parallel Psychologische Beratung bei Kollegen empfehle, um Themen aufzuarbeiten und neue geistige Ziele zu formulieren. Ich kenne meine Grenzen. Eine sehr gute Selbsteinschätzung macht einen guten Yogatherapeuten aus.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.

Wie hat dir mein Vortrag über Rückenschmerzen gefallen?

Was hast du mitgenommen und welches Aha-Erlebnis hattest du?

Wie hat die Yogasequenz für einen gesunden Rücken auf dich gewirkt?

Gerne treffen wir uns bei Bedarf online oder live auf der Matte. Ich unterstütze dich auf deinem Weg zu mehr Entspannung und Wohlbefinden in deinem Leben.

Ich freue mich auf dein Feedback.

Deine Julia Backhaus

Julias Yogawelt Blog

Julia Backhaus

Hallo, ich bin Julia – Deine Yogatherapeutin und Atemcoach für mehr Entspannung und Wohlbefinden. Meine Mission: Menschen dabei unterstützen, ein zufriedenes, entspanntes und glückliches Leben zu genießen. Ich lade dich ein zu einer Reise durch Körper, Geist und Seele. Bist du dabei?

Über mich

ausgebildet als Yogalehrerin (BYV), Ayur Yogatherapeutin nach Remo Rittiner, Thaiyoga- und Shiatsu- Masseurin, Dozentin, Buchautorin.

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